Kann einen eine Kamera ‚mutiger‘ machen? Und wenn ja, was bedeutet ‚mutiger‘?
Für Dominic Fraser geht es darum, den Mut zu haben, sowohl technisch als auch visuell an die Grenzen zu gehen und Automobilaufnahmen mit immer noch größerer dynamischer Wirkung zu erzielen. Denn letztlich sind Autos zum Fahren bestimmt und sehen in Bewegung wunderschön aus. Die Aufgabe des Fotografen ist es, dies festzuhalten – so wie es Aufgabe eines Rennfahrers ist, der Ideallinie zu folgen und sich in die Kurven zu legen.
Es gibt viele Möglichkeiten, fahrende Autos zu fotografieren. Eine der dynamischsten ist jedoch die Tracking-Aufnahme: eine Car-to-Car-Aufnahme, bei der der Fotograf das Subjekt von einem fahrenden Auto aus fotografiert. Dabei bleibt das Auto scharf, das übrige Bild wird jedoch mit Bewegungsunschärfe gefüllt. Das vermittelt ein echtes Gefühl von Geschwindigkeit.
„Bei der Autofotografie muss man dafür sorgen, dass das Produkt hervorsticht – egal, ob man für einen Hersteller oder für ein Magazin fotografiert“, erklärt Dominic. Schließlich sehen die Menschen zuerst die Bilder und lesen danach den Text. Und das gelingt am besten mit Car-to-Car-Fotos, die das Auto in Bewegung zeigen. Auch wenn Autos teilweise wie beeindruckende Kunstwerke aussehen – entworfen werden sie, damit sie bewegt und gefahren werden. Und genau so wollen die Leute Autos sehen.“
Viele Funktionen seiner Ausrüstung von Sony erleichtern ihm diese Aufgabe. Entscheidend ist dabei auch die Bildstabilisierung in der Kamera und im Objektiv. Diese war Dominic von Anfang an extrem wichtig, als er 2009 mit der α900 DSLR wieder zu Sony wechselte.
„Die Sache ist die“, erklärt er, „Car-to-Car-Fotos auf Film sahen bei 1/60 s wirklich sehr, sehr gut aus. Auf Digitalkameras sähe dieselbe Aufnahme aber aus irgendeinem Grund viel statischer aus. Deshalb braucht man viel geringere Geschwindigkeiten, z. B. 1/20 s. Wenn man aber auf der Rückbank eines Autos durchgerüttelt wird, ist es bei dieser Geschwindigkeit wirklich schwierig; alles ohne Bildstabilisierung scharf zu halten. Die α900 hat mir das geboten. Und die α7 III macht es sogar noch besser.“
‚Sogar noch besser‘ steht für fünf Stopps bei der Bildstabilisierung in Kombination mit einem stabilisierten Objektiv, wie dem FE 24–105 mm f/4 G OSS.
„Eine dieser Aufnahmen von dem roten Aston Martin Vantage AMR wurde mit 1/8 Sekunde gemacht. Das hätte ich früher nie in Betracht gezogen. Allerdings war die Straße in gutem Zustand, was wichtig ist, weil nicht nur die eigene Bewegungslosigkeit einen Unterschied ausmacht, sondern auch die Umgebung und die relativen Geschwindigkeiten der Fahrzeuge. Die Stabilisierung der α7 III ließ mich dabei aber wirklich mutig werden. Außerdem erhöht die Bildrate der α7 III die Erfolgschancen, zusammen mit der hohen ISO-Leistung, dem Dynamikbereich, dem Autofokus, dem EVF und anderen Funktionen.“
„Ich habe als einer der Ersten EVFs benutzt“, erzählt Dominic. „Sie wurden seitdem stark weiterentwickelt, ihr Nutzen hat sich aber nicht verändert. Dieses direkte Feedback sorgt dafür, dass ich mir keine Gedanken über die Belichtung machen muss.“ Er erklärt, dass es wie mit dem Dynamikbereich der α7 III ist, weil der Himmel fast immer heller ist, als das Auto, das man fotografiert. „In solchen Situationen kann man nicht lange mit Verlaufsfiltern herumhantieren … oder auch, wenn man an einem sonnigen Tag auf einer Straße fährt, die von Bäumen gesäumt ist, was für eine Menge Kontrast sorgt. Aber darüber braucht man sich keine Gedanken mehr zu machen, weil man diese Spitzlichter mit der α7 III immer abfangen kann.“
„Das gesamte System ist einfach so zuverlässig“, sagt er abschließend, „was großartig ist, weil man nie an den Ergebnissen zweifeln muss. Ich mache einfach meinen Job und die Kamera macht ihren, selbst wenn wir unter wirklich schrecklichen Bedingungen fotografieren müssen. Ein sehr gutes Beispiel ist das Foto mit dem Aston Martin Ulster im Regen für die Vorschau auf das Goodwood Festival of Speed. Wir hatten dafür nur drei Stunden Zeit und genau in der Sekunde, wo wir anfingen, fing es an zu gießen. Aufgrund der Aerodynamik fühlte ich mich auf dem Rücksitz des verfolgenden Autos wie in einer Waschmaschine. Wir mussten es aber durchziehen. Doch die α7 III hat durchgehalten und mir einige wirklich großartige Bilder geliefert. Genau wie ich es von ihr erwartet hatte.“
„Ich kam früh zur digitalen Fotografie, aber ich versuche trotzdem, dieselben Prinzipien wie beim analogen Fotografieren anzuwenden. Ich will nicht, dass Fotografieren durch digitale Bildbearbeitung ersetzt wird. Ich will nicht digital manipulieren.“