Es ist der letzte Drehtag und Jaakko Posti befindet sich im Wettlauf gegen die Zeit. Der Frühling ist im Norden Finnlands angekommen und mit ihm die wärmende Sonne. Der Schnee schmilzt, das Wasser färbt sich von weiß zu blau, die Ufer des Kilpisjärvi-Sees weichen auf und verwandeln sich in gefährlichen Schlamm. Fünf oder sechs Kilometer vom Berg Terbmisvaara entfernt lassen Jaakko und der Profi-Snowboarder Antti Autti ihr Schneemobil stehen und bewegen sich auf Ski weiter durch „morastigen Schnee im Tal“, in der Hoffnung, die schnell tauenden Felsrinnen des Gipfels rechtzeitig zu erreichen.
Diese Felsrinnen – steile, schmale Schluchten, die bergabwärts verlaufen – eignen sich perfekt für das Freestyle-Snowboarden und bilden die Kulisse für den letzten Abschnitt von SCAN, einem Dokumentarfilm über Antti, wie er die Highlights Norwegens und Finnlands direkt am Polarkreis erkundet.
„Dieser Abschnitt“, erinnert sich Jaakko, „ist wahrscheinlich mein Lieblingsteil des Films. Besonders stolz bin ich darauf, welche Anstrengungen wir gemeistert haben, um ihn hinzubekommen. Ästhetisch ansprechende Aufnahmen mag ich immer sehr, aber es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn man weiß, welche Mühe es gekostet hat, dass sie den erwünschten Erfolg bringen. Im Winter kann man mit dem Schneemobil bis direkt unter die Felsrinnen gelangen, aber bei unseren Aufnahmen war das zu riskant. Deshalb stiegen wir ganz auf den Gipfel in 1140 m Höhe auf und filmten die ganze Abfahrt von oben. Wir schafften es, zwei komplette Abfahrten durch die Felsrinnen zu filmen, bevor wir uns auf den Weg zurück in die Zivilisation machen mussten. Mein Puls war währenddessen vermutlich im Schnitt bei etwa 160!“
Warum zahlt sich Erfolg so stark aus? Weil er nicht gesichert ist, so Jaakko. „In den meisten Fällen muss man bei derartigen Projekten immer wieder umkehren“, erzählt er lachend. „Da kommt es vor, dass man einen fünfstündigen Aufstieg einfach umsonst macht, weil man oben ankommt und feststellt, dass das Wetter sich geändert hat, die Umstände für die Aufnahmen zu unsicher oder zu riskant sind und deshalb nicht gefilmt oder fotografiert werden kann. Das kann wirklich sehr frustrierend sein, aber wenn es klappt, ist das Ergebnis umso besser.“
Ursprünglich ist Jaakko Fotograf, macht aber inzwischen immer mehr Videoaufnahmen und arbeitet dabei mit Sportlern zusammen, die seinen Lieblingssportarten nahestehen. Das Projekt über Antti, Profisportler seit mehr als 20 Jahren, der Finnland bei den Olympischen Spielen repräsentiert hat, vereinte viele Interessen in sich.
„Vor etwa 10 Jahren“, erklärt Jaakko, „hat er damit begonnen, sich immer mehr mit dem Backcountry Snowboarden zu befassen, was er auch heute noch tut. Unser Film zeigt, wie er zu diesen Orten gelangt, die ihm so sehr ans Herz gewachsen sind.“
Die Arbeit in diesen Gegenden erfordert von den Filmemachern ganz besondere Fähigkeiten, viel Erfahrung und eine Ausrüstung, auf die sie sich verlassen können. „Die Schneesicherheit ist von höchster Bedeutung“, erklärt er, „und je mehr Informationen man über die Schneedecke in diesem Gebiet hat, desto besser. Es kann also durchaus sein, dass Sie eine Situation vor sich sehen, von der Sie glauben, dass die Aufnahmen funktionieren können, aber so ein Projekt erfordert viel Planung. Teilweise muss sogar in den Schnee gegraben werden, um dessen Zustand genau erkennen zu können – es muss alles unternommen werden, um nicht in eine Lawine zu geraten. Im Zweifelsfall geht man nicht nach oben, denn größere Hänge bergen größere Lawinen, und dann liegt alles in Gottes Händen.“
Seine Affinität zum Thema helfe ihm, bessere Aufnahmen zu bekommen, sagt er. „Die Arbeit mit einem Profi-Snowboarder ist echte Teamarbeit, und ich vertraue den Profils, weil sie wissen, was vor laufender Kamera gut aussieht. Und sie vertrauen mir, weil wir gemeinsam die Spielregeln kennen, die funktionieren. Wenn man eine Sportart nicht kennt, kann es passieren, dass man Aufnahmen macht, die für manche Leute gut aussehen, aber für die, die sich auskennen, sind ganz andere Dinge wichtig, etwa die richtige Körperhaltung.“
Seine α7R III-Ausrüstung erleichtert das immens. Hauptgrund ist ihre Vielseitigkeit. Als Hybrid-Fotograf bedeutet das, dass er brillante Fotos und Videos mit ein und demselben Kameragehäuse machen kann, und das in einer Situation, in der Gewicht und Platz eine wichtige Rolle spielen.
„Mit nur einem Gehäuse“, fährt er fort, „braucht man nur einen Satz an Objektiven und auch der Cage für Mikrofone kann kleiner gewählt werden. Je kleiner die Fotoausrüstung desto mehr Platz bleibt für lebenswichtige Dinge wie Sicherheitsausrüstung für den Einsatz im Schnee, zusätzliche Kleidung und Wasser. Ich verwende in der Regel das FE 24–105 mm f/4 G, da es für mich die meisten Ansprüche abdeckt, allerdings habe ich auch immer ein Objektiv mit Festbrennweite dabei wie das FE 35 mm f/1.8 für den Fall, dass die Lichtstärke abfällt.“
Der zuverlässige Autofokus und die Bildstabilisierung des α7R III sind auch für Jaakko von entscheidender Bedeutung, da er so aus der Hand arbeiten kann, während ein Gimbal wesentlich mehr Platz beanspruchen würde. Darüber hinaus kann er jemanden wie Antti dank des Autofokus mit Objektverfolgung leichter im Fokus behalten. Er funktioniert gleichermaßen bei Videos und Fotos und „bedeutet, dass ich blitzschnell reagieren und genau die Schnappschüsse machen kann, die ich bei einem solchen Dokumentarfilmprojekt benötige“. Er fügt hinzu: „Dabei lasse ich die Kamera an meinem Schultergurt befestigt und schnappe sie mir, sobald etwas passiert.“
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Am Polarkreis erfordert das Befestigen einer Kamera an der Schulter natürlich eine zuverlässige Abdichtung gegen Wettereinflüsse, und „in den sechs Jahren, die ich mit der α7-Serie arbeite, hatte ich nie ein Problem damit“, so Jaakko, „selbst wenn der Originalbildschirm bei -30 oder -40 Grad etwas frostig wird oder Wasser von geschmolzenem Schnee daraufspritzt. Meine Alpha war noch nie kaputt und dank meiner Erfahrung und guter Planung ist mir auch noch nie etwas passiert.“