Fotografieren im Land aus Feuer und Eis
Iurie Belegurschi
Als Iurie Belegurschi 2006 von seinem Heimatland Moldawien nach Island zog, verliebte er sich sofort in das Land und die Menschen dort. Heute, dreizehn Jahre später, ist es seine Heimat geworden. Hier betreibt er auch das führende Reisebüro für Fotoreisen in Island. Von der natürlichen Schönheit des Landes inspiriert griff Iurie zur Kamera, um sie festzuhalten. Das hat er nie bereut. Seitdem ist die Landschaft des Landes, die sich ständig verändert, für ihn zu einem Langzeitprojekt geworden.
Der Polarkreis mit seinen abwechslungsreichen Klimabedingungen und Lichtverhältnissen praktisch unmittelbar vor der eigenen Haustür bietet Iurie als Fotograf eine Vielzahl von Möglichkeiten.
„Das Klima und das Licht haben große Auswirkungen auf meine Arbeit“, erklärt er, „und ich muss ständig das Wetter im Auge behalten, damit ich mich möglichst gut vorbereiten und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein kann, um die besten Bilder zu machen.“
Auch die großen Unterschiede beim Tageslicht in Island – während es im Winter nur wenige Stunden sind, ist es im Sommer fast rund um die Uhr hell – bieten Iurie eine Unmenge an Möglichkeiten.
„Im Winter kann ich bei günstigen Bedingungen, wenn das Nordlicht zu sehen ist, die ganze Nacht lang draußen fotografieren“, sagt er. „Wenn im Sommer fast ständig Tageslicht herrscht, habe ich viel Zeit, um damit zu arbeiten. Das beste Licht – das goldene – herrscht jedoch in den Stunden rund um Mitternacht. Deswegen muss ich oft tagsüber schlafen, weil ich die ganze Nacht lang fotografiere.“
Iurie muss nicht nur darauf achten, dass er selbst bei Außenaufnahmen nicht friert. Ebenso wichtig ist, dass seine Kameras und Objektive den extremen Bedingungen standhalten können. Sein Sony Alpha Kit erfüllt diese Anforderungen mühelos.
„Bei älteren Kameras wurden die Akkulaufzeit und das LCD-Display oft von der Kälte in Mitleidenschaft gezogen“, erzählt er uns. „Die α7R III bietet jedoch eine hervorragende Akkulaufzeit und eine sehr gute witterungsbeständige Abdichtung. Damit kann ich viel länger draußen in der Kälte fotografieren.“
Noch immer verändert sich das Gesicht der Insel mit jeder neuen Jahreszeit und mit der Zeit entstehen neue Landschaften. Deswegen, meint Iurie, wird es nie langweilig, das Land zu fotografieren. Es ist und bleibt ein Langzeitprojekt.
„Jedes Jahr werden neue Eishöhlen entdeckt und Gletscherflüsse ändern ihre Flussrichtung“, sagt er. „Egal, wie oft man einen bestimmten Ort schon fotografiert hat, im nächsten Jahr findet man wieder eine andere Komposition. Ich kann immer wieder an dieselben Stellen zurückkehren und jedes Mal völlig andere Licht- und Wetterverhältnisse vorfinden. Dadurch bleibt es immer spannend!“
Tolles Licht ist natürlich wichtig für Landschaftsaufnahmen, aber Iurie sucht vor allem nach Merkmalen in der Landschaft, die die Aufmerksamkeit des Betrachters wecken und ihn in die Szene hineinziehen. „Wenn ich eine Sache, die dem Betrachter ins Auge fällt, mit gutem Licht verbinden kann, dann weiß ich, dass ich ein großartiges Bild habe“, erklärt Iurie.
Er verwendet Weitwinkelobjektive, um diese Szenen einzufangen. Sein aktueller Favorit ist das Sony 16–35 mm f/2.8 G Master Objektiv. „Ich nutze es oft, um mich einem Motiv im Vordergrund anzunähern“, erzählt er uns. „Dabei übertreibe ich deutlich. So wird aus dem Alltäglichen etwas wirklich Spannendes. Außerdem verleiht diese Technik Landschaftsaufnahmen Tiefe.“
Ist die Szene, die er einfangen möchte, erst einmal gefunden, konzentriert Iurie sich auf die perfekte Belichtung. „Ich stelle die Belichtung für alle meine Bilder manuell ein“, erklärt er. „Dabei orientiere ich mich an dem Histogramm auf dem Kameradisplay. Mein Ziel ist es, Highlights oder Schatten möglichst nicht nachträglich retouchieren zu müssen. Glücklicherweise ist das mit dem dynamischen Bereich meiner α7R III kein großes Problem mehr für mich, da er fantastische Details bei den Highlights und den Schatten ermöglicht.“
Nachdem die Szene nun eingefangen wurde, besteht der letzte Schritt in Iuries kreativem Prozess in der Bearbeitung. Das macht ihm fast genauso viel Spaß wie das Fotoshooting selbst. „Sie bietet dem Fotografen die Möglichkeit, seinen ganz eigenen Stil zu entwickeln“, glaubt er. „Wenn ich ein Bild bearbeitet habe, lasse ich es oft ein paar Tage lang liegen und schaue es mir dann mit ein wenig Abstand noch einmal an. Man glaubt gar nicht, was für Änderungen einem noch einfallen, nachdem man sich eine Weile nicht damit beschäftigt hat.“
Welchen Rat würde Iurie Islandbesuchern nun mit auf den Weg geben? „Man sollte sich gut vorbereiten“, betont er, „und seine Hausaufgaben machen. Man sollte nicht nur wissen, wo man fotografieren möchte, sondern auch so planen, dass man die optimalen Lichtverhältnisse dafür hat. Das ist eine Menge Arbeit, aber dafür kommt man garantiert mit atemberaubenden Fotos nach Hause.“
Produkte in diesem Artikel
α7R III 35-mm-Vollformatkamera mit Autofokus
ILCE-7RM3
FE 16-35mm F2,8 GM
SEL1635GM
Iurie Belegurschi
Island
Für mich geht es in der Landschaftsfotografie darum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
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