sitzende balletttänzerin nach vorne gelehnt

Hinter den Kulissen des Niederländischen Nationalballetts

Brendan de Clercq

Was ist die Aufgabe eines Dokumentarfotografen? Die Wahrheit zu suchen? Die wilden Extreme der menschlichen Erfahrung in etwas zu verwandeln, das nachhallt und nachwirkt? Auf das, was ihn fesselt, möglichst authentisch zu reagieren? Eines ist sicher: Brendan de Clercqs Behind-the-Scenes-Bilder des Niederländischen Nationalballetts werden allen diesen Kriterien gerecht.

Die Begeisterung für Tanz und Tänzer reicht bei Brendan weit zurück. „Als Kind stand ich auf Breakdance“, verrät er. „Als ich dann Fotograf wurde, entwickelte sich daraus eine eher ästhetische Wertschätzung von Bewegung. Heute achte ich bei meinen Dokumentaraufnahmen, Mode- und Straßenbildern und sogar bei Porträts sehr darauf, wie sich eine Person bewegt, wie sie steht und wie sie geht.“

Das bringt uns zum Ballett, einem Spektakel aus präzisen Bewegungen und technischem Können. Nicht, dass Brendan eine Serie archetypischer Tanzaufnahmen schaffen wollte. „Ich bin nicht der Typ, der auf der Bühne fotografieren oder gar perfekt inszenierte Bilder machen will. Ich möchte sehen, was hinter der Darbietung steckt: das Training, den Stress und den Kampf der Darsteller. Doch ich möchte auch ihre Anmut zeigen.“

balletttänzerin und ihre lehrerin während des unterrichts

© Brendan de Clercq | Sony α9 + FE 35mm f/1.4 ZA | 1/80s @ f/3.5, ISO 800

Was also bedeutet Perfektion in der Dokumentarfotografie? „Ein Bild ist perfekt, wenn es eine Bindung zwischen dem Betrachter und der Geschichte herstellt“, antwortet Brendan. „Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein wenig unscharf ist, ob man meinen Schatten sehen kann oder ob die Beleuchtung zu hart ist. Das Bild muss einfach etwas aussagen. Ich hatte großes Glück, dass ich das Nationalballett auf diese Weise fotografieren konnte. Normalerweise darf man nämlich hinter der Bühne keine Fotos machen. Es waren mehrere Genehmigungen erforderlich. Doch sie haben verstanden, dass es genau das ist, was ich tue, und dass es wunderschön wird, wenn sie mich nur lassen.“

Zu Brendans Vorgehensweise gehört es, eine Beziehung zu seinen Motiven aufzubauen. Das wird nirgendwo deutlicher als in seinem Bild von Maia, der Hauptdarstellerin in der Aufführung von Schwanensee, die still und in sich gekehrt in einer Ecke am Bühnenrand sitzt. „Ich weiß, wie man mit Menschen spricht, und ich kann schnell eine Verbindung zu ihnen herstellen. Deshalb bin ich Porträtfotograf. Maia und ich hatten bereits ein gutes Verhältnis zueinander, also habe ich sie in diesem Bild einfach gebeten, sich hinzusetzen und über ihre Geschichte nachzudenken.“

balletttänzerin sitzt in sich gekehrt am bühnenrand

© Brendan de Clercq | Sony α7R III + FE 24-70mm f/2.8 GM | 1/160s @ f/2.8, ISO 500

„Genau wie ich kam sie als Kind in ein neues Land, doch sie hatte zusätzlich noch die Last des Balletttrainings im Kopf. Selbst während sie da sitzt, nimmt ihr Körper instinktiv eine Pose ein und spitzt die Zehen. Ich habe das Foto also gemacht, als sie in die Ferne blickte und über ihre eigene Geschichte nachdachte. Der ruhige Moment, in dem man ihre Anmut und den Aufruhr in ihrem Inneren sehen kann.“

Brendan arbeitete hauptsächlich in Schwarz-Weiß – einem Stil, der sowohl vereinfacht als auch Authentizität verleiht. Ihm war klar, dass dieser Effekt seinen Motiven ebenso gut gefallen würde wie ihm selbst. „Ich bin in einer Dunkelkammer aufgewachsen, wo mein Vater Schwarz-Weiß-Fotos druckte, während ich mir Magnum-Fotos ansah. Darum ist der monochrome Stil ein Teil von mir. Doch er ist auch Teil der darstellenden Künste. Er ist James Dean und Marylin Monroe, er ist The Beatles und The Rolling Stones, und für Balletttänzer ist er Nureyev und Fonteyn.“

balletttänzerin streckt ihr bein über den kopf

© Brendan de Clercq | Sony α9 + FE 35mm f/1.4 ZA | 1/80s @ f/3.5, ISO 800

Darüber hinaus liegt es in der Natur von Dokumentaraufnahmen, dass man selten die volle Kontrolle über die Location oder das Licht hat – und das war bei Brendan definitiv der Fall. Doch das macht nichts, wenn ein Fotograf über Kameras und Objektive verfügt, die den Gegebenheiten angepasst werden können. „Man kann sich nicht aussuchen, wann Momente passieren, doch man kann vorbereitet sein. Für dieses Projekt habe ich die Sony Alpha 7R III verwendet, und auch wenn ich inzwischen auf die Alpha 7R IV und die Alpha 7R V aufgerüstet habe, ist es die Kombination aus Auflösung und Autofokus, weshalb ich immer wieder auf diese Kamera zurückgreife. Ich kann das Bild zuschneiden oder groß drucken und weiß, dass es einen enormen Detailreichtum aufweist. In Situationen wie beim Ballett kann ich sicher sein, dass die Kamera die Qualität liefert, die diese Momente verdienen.“

sitzende balletttänzerin schaut seitlich in die kamera

© Brendan de Clercq | Sony α7R IV + FE 85mm f/1.4 GM | 1/125s @ f/1.6, ISO 100

Selbst bei der Arbeit mit sich bewegenden Motiven und in Situationen mit wenig Licht „ist es wichtig, dass die Augen fokussiert werden“, erklärt Brendan. „Denn dies ist der Punkt, an dem die Geschichte passiert. Glücklicherweise sind die AF-Systeme mit Augenerkennung dieser Kameras so konzipiert, dass sie genau das immer wieder schaffen, selbst wenn sich die Tänzer im Schatten befinden oder sich in einer Bewegung wegdrehen.“

Zur Unterstützung verwendet Brendan in diesen Situationen lichtstarke Objektive von Sony wie das FE 24-70mm f/2.8 GM und das FE 35mm f/1.4 ZA. „Mehr Licht bedeutet eine schnellere Fokussierung – und die großen Blendenöffnungen dieser Objektive ermöglichen genau das. Ich selbst liebe die Vielseitigkeit des 24-70mm mit seiner konstanten Helligkeit. Dieses Objektiv würde ich immer in meiner Tasche haben. Mit dem 35mm kann man im Dunkeln fotografieren und die Hintergründe lösen sich bei maximaler Blende einfach auf. Dadurch kann man das Motiv fast überall ikonisch aussehen lassen.“

gruppe von balletttänzerinnen macht sich vor einem spiegel fertig

© Brendan de Clercq | Sony α7R III + FE 24-70mm f/2.8 GM | 1/160s @ f/2.8, ISO 500

„Für mich bringen Projekte wie dieses die Liebe zurück in die Fotografie“, sagt Brendan abschließend. „Sie bieten mir die Möglichkeit, die Leidenschaft anderer durch meine eigenen Aufnahmen widerzuspiegeln, indem ich auf ihre besonderen Talente, ihre Gefühle, ihre Verluste und ihre Erfolge reagiere. Ich möchte in das Leben der Menschen blicken und ihre Geschichten bewahren – und meine Alpha Ausrüstung ist dabei ein sehr wichtiger Bestandteil.“

Vorgestellte Produkte

Brendan de Clercq

Brendan de Clercq | Netherlands

„Eines Tages werde ich das perfekte Porträt aufnehmen. Eines, das Emotionen in vollen Zügen einfängt. Das ist der Grund, warum ich die Messlatte für meine Fotografie jeden Tag ein Stück höher lege.“

Ähnliche Beiträge

Für α Universe-Newsletter registrieren

Glückwunsch! Sie haben sich erfolgreich für den α Universe-Newsletter angemeldet.

Geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Entschuldigung! Es ist etwas schief gelaufen.

Glückwunsch! Sie haben sich erfolgreich angemeldet.